Andenken an Ota

Andenken an Ota

Im Mai bin ich von der Messe Nadelwelt von Karlsruhe nach Hause gefahren. So ganz alleine im Auto kommt man ins Grübeln. Das sind meine liebsten Momente, um neue Ideen zu kreieren. Die Idee, ein nächstes Portrait zu nähen war geboren. Ich wollte unbedingt einen mir bekannten und geliebten Menschen verewigen.

Zu Hause angekommen, habe ich mit meiner Familie über diese Idee gesprochen und wir haben nach dem passenden Foto gesucht. Mein Großvater ist im März 2017 verstorben. Ihn wollte ich als ewiges Andenken nähen. Ich wollte ihn so nähen, wie ich ihn in meiner Kindheit, in den 80er-Jahren gekannt hatte. Wir haben ihn aber nie “Opa”, sondern immer “Ota” genannt. Es ist also kein Schreibfehler… ;-)

Dies ist nun der Begleittext, den meine Schwester dazu geschrieben hat:

Unser Großvater, den man hier sieht, lebte im vergangenen Jahrhundert in Rumänien. Dort gab es in den Dörfern teilweise sogar noch in den siebziger Jahren kein fließendes Wasser und im Wohnhaus bis auf die Lampen praktisch keine elektrischen Geräte. Das Leben war übersichtlicher als heute. Damals hatten die Familien Hühner und manchmal eine Kuh oder ein Schwein und pflanzten Gemüse und Obst im Garten an.
Auf dem Bild sieht man unseren Großvater, der nach getaner Arbeit in der Dorfspenglerei auf einer Holzkiste sitzt, neben sich einem Sparherd, mit Holz befeuert. Dieser Ofen war den ganzen Tag in Betrieb, denn hier konnte man jederzeit heißes Wasser holen, um beispielsweise zu waschen oder zu kochen. Ich liebe dieses einfache Bild, denn es steht für einen wunderbaren Teil unserer Kindheit.

2 Kommentare
  1. Gerlinde Wanko sagte:

    Dein Ota Bild hat mich fasziniert.
    Ich stamme auch aus dem Banat und hatte auch einen Ota.
    Würde gerne lernen, wie man solche Bilder macht.
    Danke

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