Malen mit der Nähmaschine
Den Artikel finden Sie im Original bei der Schwäbischen Zeitung.
Für alle, die nicht weitergeleitet werden möchten, hier die Kopie des Artikels:
Christine Küchel hat sich das Schneidern selbst beigebracht. „Viele meiner Tanten sind Schneiderinnen, irgendwie scheint das im Blut zu liegen“, sagt sie. Angefangen hat sie mit der Geburt ihres ersten Kindes vor neun Jahren. In einer Zeitschrift habe sie dann von einer amerikanischen Künstlerin gelesen, die zunächst Bilder auf Stoff malt und diese dann mit der Nähmaschine „nachzeichnet“. „Das fand ich toll, aber ich wollte schneller zum Ergebnis kommen.“ Deshalb entstehen ihre Werke mittels Fotodruck. Das Foto wird mithilfe einer Lösung auf den Stoff gebracht. Dann geht es an die Maschine. Näh- und Stickgarne in unzähligen Farben braucht Christine Küchel für ihre Werke. Die Formen werden mit der Nähseide aufgenommen, hervorgehoben oder konturiert. Selbst Bilder wie das Hopfenbild, das in erster Linie aus Grün-, Beige- und Brauntönen besteht, zeigt vielfältigeNuancen eben dieser drei Farben. Das Mischen sei auch mit der Nähmaschine möglich, versichert die Künstlerin. Außerdem verschafft sie ihren Bildern durch Volumenvlies, der auf der Rückseite der Motive befestigt wird, einen gewissen dreidimensionalen Effekt. Kleine Details werden hervorgehoben und geben dem Motiv eine zusätzliche Tiefe.
In ihren Arbeiten steckt nicht nur jede Menge Kreativitität, sondern auch Handwerk: „Die Kunst ist es, die richtige Balance zu finden zwischen dem Bedienen des Fußpedals, das die Geschwindigkeit vorgibt, und dem gleichmäßigen Führen des Stoffes mit der Hand“, erläutert Küchel. Je schneller die Maschine näht, desto kleiner werden die Stiche. Motive wie der Zeppelin und sein Schöpfer, Schwäne auf dem See oder auch die Schlosskirche sind in der Ausstellung zu sehen. Dazu noch Patchworkdecken, in denen Motive gequiltet wurden.
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!